Als erstes natürlich der Geburtsort! Mein Geburtshaus steht noch heute in voller Pracht in der Lübecker Straße 48. Schaut Euch dort einmal die wunderschöne Gedenktafel und das Haus als solches an, es gibt im heutigen "Carl Maria von Weber Café" auch viele Leckereien zu genießen!
Allerdings mussten wir Eutin schon Anfang 1787 verlassen. Die Geldnöte des damaligen Herzogs Friedrich August waren groß und die meines Vaters, der dessen Hofkapellmeister war, daher ebenso. Diese Lage wurde bei meinem Vater und später auch bei mir nie besser. Wir waren immer klamm!
Eutin hat mich noch zweimal kurz gesehen, was für den Titel "Weber-Stadt" einschließlich der Geburt aber allemal reicht! Da gibt es keine Diskussion! Auf einer Konzertreise durch den Norden erreichten wir am 02. Oktober 1802 Eutin auf der Durchreise und waren zwei Tage später schon wieder weg. Auch mein zweiter Aufenthalt vom 12. – 14. September 1820 auf meiner Reise nach Kopenhagen war recht kurz, aber spannend. Belegt ist die Aufführung einer Ouvertüre im Saal des Rathauses!
War es bereits die Ouvertüre der um ein Jahr später in Berlin uraufgeführten Oper "Der Freischütz"? Leider gibt es keine Beweise, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, da ich die Ouvertüre dann anschließend in Kopenhagen aufführte. Es hat mich übrigens sehr gefreut, dass die Musiker im Rathaussaal ohne Entlohnung spielten… na ja, bei der Qualität der musikalischen Darbietung wäre eine Entlohnung auch vielleicht schwierig gewesen. Das fertige Werk wurde übrigens am 18. Juni 1821 im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin uraufgeführt! In Eutin sind dann keine weiteren Besuche meinerseits mehr dokumentiert.
Aber sei´s drum. Zu meiner Freude erinnern heute noch viele Straßennamen und auch Denkmäler in Eutin an mich, das Neuste steht vor Euch.
Aber nicht nur hier lebe ich in Eutin weiter. Zu meinem 125. Todestag gründeten 1951 Einheimische und auch Kriegsflüchtlinge, die in Eutin ein neues Zuhause gefunden hatten, die Weber-Festspiele. Mit einem bahnbrechenden Erfolg wurde hier in den Sommermonaten 1951 im Schlossgarten "Der Freischütz" aufgeführt. Mit Sonderzügen aus Kiel und Hamburg reisten die Kulturhungrigen damals an, um mein Werk auf einer Naturbühne zu sehen, zu sehen auch in der "Neuen Deutschen Wochenschau 1951", Sequenz ab 1.21 min. Oder auch hier, ein Fernsehbericht aus dem Jahr 1976 (Sequenz ab 6.20 min).
Der Erfolg war so groß, dass man sich schnell entschloss, dieses Ereignis jähr lich zu wiederholen und somit war die Gründung der damaligen "Eutiner Sommerspiele" – oder wie sie heute heißen "Eutiner Festspiele" beschlossen. Heute werden neben anderen Opern auch Operetten oder diese neuartigen Musicals aufgeführt. Mein Werk "Der Freischütz" ist aber nach wie vor das am meisten aufgeführte Werk in Eutin.
Aber nicht nur die Eutiner Festspiele erinnern musikalisch an mich: Auch die regelmäßige Veranstaltungsreihe der "Eutiner Webertage" ehrt mein musikalisches Erbe mit zahlreichen Konzerten.
Und dann gibt es auch noch eine wunderschöne Büste von mir im Weberhain an der Lübecker Landstraße, gar nicht weit weg von meinem Geburtshaus!